Machts einfach.

Nur so als kleiner Reminder: Man kann die Kommunikation der Regierung scheiße finden und trotzdem drauf schauen, dass man sich an sinnvolle Maßnahmen hält, um sich nicht anzustecken. Man kann die Regeln als autokratisch empfinden, darauf hinweisen, und sich trotzdem darüber im Klaren sein, dass die riesige Familienfeier zu Weihnachten keine Glanzidee ist. Und man kann auch dankbar sein, dass man ein warmes Zuhause mit vollem Kühlschrank hat, in dem man aufs Ende des Lockdowns warten kann.

Ich halt effektive Hilfe für jene, denen der Lockdown jetzt wirklich reinpfeift, und gleichzeitig ein individuell vorsichtiges Verhalten, um sicherzustellen, dass man sich und seine Umgebung keinem Risiko aussetzt, für weitaus sinnvoller als ein Schimpfen auf Maßnahmen und ein maximales Ausnutzen oder sogar Brechen der Regeln, auch wenn man weiß, dass man damit sich und andere anstecken könnte. 

Wichtig ist (und der Gedanke macht mich auf eine sehr kalte Weise innerlich ganz ruhig): Es WIRD eine nächste Wahl geben. Und da werden wir entscheiden, ob wir weiter einen türkisen Kanzler und seine Gefolgschaft an der Spitze haben wollen. Bis dahin ist es natürlich wichtig, die Fehlleistungen aufzuzeigen, und sich auf Debatten mit seinen UnterstützerInnen einzulassen. Und es wird eine Zeit geben, in der die Grünen auch wieder ihren eigenen Mut finden werden. Jetzt grad wirkt es nicht so, und das enttäuscht auch mich, die wirklich immer grün gewählt hat und an die grüne Idee glaubt. 

Aber diese unglaubliche Wut und Unzufriedenheit, die hier grad herrscht, sollte man vielleicht besser in energisches Anpacken und unbürokratische Hilfeleistungen kanalisieren. Scheißts auf die Politik, machts einfach. Für viele ist der Lockdown existenzgefährdend. Das Armutsproblem steigt weiter an. Mitten in Österreich hungern Menschen. Denen hilft jetzt kein Schimpfen auf die da oben, denen hilft ganz, ganz effektive Unterstützung. Ich bin beispiels ein großer Fan von Caritas: Wir helfen.

 - die fackeln auch nicht lang, die machen einfach, genauso wie viele private Initiativen, die in den letzten Monaten gestartet sind. Ja, ich weiß, dass es die Aufgabe der Politik wäre. Aber der Weg haut grad net wirklich hin, also müssen wir selbst anpacken. Jetzt, weils jetzt wichtig ist.

Ich wurde und werde immer noch dafür gelobt, wie schnell ich im März reagiert hab mit der Liste. Das freut mich sehr, jedes Mal. 

Aber ich fänd noch viel schöner, wenn ich noch mehr Menschen motivieren könnte, auch selbst einfach mal spontan zu MACHEN, zu helfen. Egal, ob im direkten Umfeld oder hochskaliert. Egal, ob im Sozialbereich oder wirtschaftlich, ob Suppe austeilen oder online gegen Fake News kämpfen. Damit ich eine von Vielen bin - einige gibts ja schon, aber es braucht noch mehr Leute, die einfach machen, helfen, an Solidarität glauben und sie leben, die Schlechtergestellten helfen, ohne primär auf den eigenen Vorteil zu schauen. In so einer Gesellschaft würd ich mich sehr gut aufgehoben fühlen. 

Nur sich ärgern bringt nix. Machts einfach.